Wissenschaft

Neben den positiven Erfahrungen und Patientenberichten bezüglich der injektionsgestützten Schmerztherapie ist es an einer Universität immer wichtig auch wissenschaftliche Daten über die Therapie zu erheben, um den Erfolg zu belegen. Diese Publikationen werden dann meist in englischsprachigen Fachzeitschriften veröffentlicht. Hier erhalten Sie einen Überblick über unsere Publikationen zum Thema injektionsgestützte Schmerztherapie.

Einen Überblick über alle meiner Publikationen erhalten Sie hier, einige ausgewählte sind im Folgenden zusammengefasst.

Injektionstherapie an der Lendenwirbelsäule

Wir haben dabei 60 Patienten, die sich wegen ausstrahlenden Schmerzen in ein Bein einer stationären Schmerztherapie bei uns unterzogen haben vor der Therapie, am Entlasstag und nach einem Jahr befragt. In der Zwischenzeit haben die Patienten ein Schmerztagebuch geführt.

Der Altersdurchschnitt unserer Patienten betrug 53,4 (29-79) Jahre. Bei der Symptomatik war überwiegend das Segment LWK4/5 betroffen (66,6 %).

Vor Behandlungsbeginn gaben die Patienten ihr subjektiv empfundene Schmerzintensität auf einer Skala (NRS) von 0 bis 10 an. Durchschnittlich zeigte sich hierbei ein Wert von 7,2. Bei der Nachuntersuchung konnte eine signifikante Verminderung (p< 0,01) der NRS-Werte festgestellt werden. Am Tag der Entlassung lag der Wert bei 2,4 und der Durchschnittswert nach einem Jahr immer noch deutlich verbessert bei 3,6.

14 Patienten (23%) haben vor der Schmerztherapie wegen ihrer Wirbelsäulenbeschwerden nie Schmerzmittel eingenommen, 20 Patienten (33%) nahmen gelegentlich und 26 Patienten (43%) regelmäßig Analgetika ein. Bei der Nachuntersuchung nahmen 32 Patienten (53%) keinerlei Analgetika ein, 16 Patienten (27%) gelegentlich und 12 Patienten (20%) regelmäßig Analgetika ein.

Ein Großteil der Patienten war mit der Behandlung und dem Behandlungserfolg sehr zufrieden (35%) bzw. zufrieden (52%). Lediglich 8 Patienten (13%) standen dem Ergebnis neutral gegenüber, negativ äußerte sich kein Patient.

Während der multimodalen Schmerztherapie traten keine gravierenden Komplikationen auf.

 

 

 

Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass die Patienten innerhalb des Jahres nach der Therapie deutlich weniger Schmerzmittel brauchten, weniger häufig wegen der Rückenschmerzen beim Arzt waren und mehr als die Hälfte keinerlei Schmerzmittel mehr brauchte.

 

Die entsprechenden Publikationen finden Sie hier frei zugänglich:

 

[Prospective medium-term results of multimodal pain management in patients with lumbar radiculopathy].

Benditz A, Madl M, Loher M, Grifka J, Boluki D, Linhardt O

Scientific Reports. Sci. Rep. 6, 28187; doi: 10.1038/srep28187 (2016). (IF 2015: 5.228) Glanzlicht der Uniklinik Regensburg 12/16

 

[Positive medium-term influence of multimodal pain management on socioeconomic factors and health care utilization in patients with lumbar radiculopathy: a prospective study.]

Benditz A, Loher M., Boluki D, Grifka J, Völlner F, Renkawitz T, Maderbacher G, Götz J.

J Pain Res. 2017 Feb 14;10:389-395. doi: 10.2147/JPR.S128090.

(IF 2016: 2.581)

 

Injektionstherapie an der Halswirbelsäule

An der Halswirbelsäule haben wir bisher nur den kurzfristigen Effekt der Therapie innerhalb des stationären Aufenthalts untersucht. Studien mit 1 und 2 Jahres Ergebnissen laufen aktuell.

Wie Sie in den beiden Grafiken sehen können, zeigt sich ab dem 4. Tag der Therapie eine deutliche Besserung der Nacken- und Armschmerzen. Die Patienten sind im Schnitt 10 Tage bei uns in Therapie. Es hat sich gezeigt, dass die Schmerzen zwar dann zu Hause noch besser werden können, es jedoch keine Verbesserung durch weitere Injektionen gibt.